Ori and the Blind Forest: Definitive Edition

(gespielt auf dem Steam Deck und PC / Linux / Valve Proton)

Nachdem ich den Nachfolger irgendwann auf der Series S abgebrochen hatte, habe ich mich nun endlich durchgerungen dem Original einmal eine Chance zu geben. Ori gilt ja neben Hollow Knight als eines der Must Play Titel unter Metroidvania Fans. Schon alleine deswegen war es für mich am Ende ein Pflichttitel. Im Gegensatz zur großen Vorlage Metroid und eben modernen Ablegern wie Hollow Knight oder Blasphemous liegt der Fokus bei Ori nicht so sehr auf Kampf und Erkundung, sondern mehr auf Plattforming und Movement.

So gibt es z.B. auch keine Bosskämpfe, sondern am Ende der größeren Abschnitte "Fluchtsequenzen", deren Route man per Try & Error perfekt meistern muss.

Insgesamt spielt sich Ori recht linear und die zusätzlichen Dinge, die man abseits des Hauptweges findet sind häufig lediglich Skillpoints, weshalb die Rückkehr in bereits bekannte Gebiete mit neuen Fähigkeiten nicht ganz so interessant ist. Der spannende Teil bei Ori ist meist eher die Frage des "Wie": wie komme ich von Punkt A nach B mit meinen aktuellen Fähigkeiten?

Das kann ganz schön herausfordernd sein. Ori bekommt nämlich im Laufe des Spiels eine Fähigkeit, mit der er sich durch die Luft von Gegnern und sogar von gegnerischem Feuer katapultieren kann. Zusätzlich gibt es Luftströmungen und einen Fallschirm, so dass man große Teile des Spiels ohne festen Boden unter den Pfoten bestreitet. Ich würde vermuten wie gut man Ori findet hängt sehr stark damit zusammen, wie sehr man diese Mechanik mag oder nicht.

Ich muss sagen, ich war kein großer Fan davon. Das Große Problem für mich persönlich war dabei, dass ich Plattformer gerne mit dem Steuerkreuz spiele, was sich allerdings für 360 Grad Zielen, welches bei dieser Mechanik möglich ist nur bedingt eignet. Insgesamt fühlt sich Ori wenig Präzise und die ganze Zeit etwas "floaty" an.

Grafisch ist Ori ein echter Augenschmaus. Die Welt ist wunderschön designed und die Zwischensequenzen haben fast AAA Level. Allerdings muss ich sagen, dass ich mir gewünscht hätte die zwar durchaus schönen, aber auch teilweise irritierenden Partikeleffekte etwas runter zu drehen. Meine Augen waren im Gameplay doch häufig überfordert, was auch daran liegt, dass Ori sehr klein ist. Ursprünglich wollte ich das Spiel komplett auf dem Steam Deck spielen. Doch auf dem kleinen Screen fiel es mir noch schwerer die Übersicht zu behalten, so dass ich vor allem den letzten Teil hauptsächlich am PC am großen Monitor gespielt habe.

Die Musik ist extrem gelungen und geht richtig ins Ohr und die Scores unterstreichen die jeweiligen Plattform Passagen perfekt.

Insgesamt ist Ori sicher ein Ausnahmetitel im Genre alleine was Design und Inszenierung anbelangt. Mir persönlich hat am Gameplay aber die Präzision und Spieltiefe anderer Metroidvania Vertreter gefehlt, so dass es in meinen Augen eben "nur gut" und nicht "herausragend" ist. Das hat aber sicher auch mit persönlicher Präferenz zu tun. Wer eben Combat und Bosskämpfe nicht so gerne mag im Genre ist bei Ori gut aufgehoben.

Weiterführende Links:

Steam SeiteXbox Seite

Fazit:

Ich wurde nicht wirklich überzeugt, dass Ori ein "Must Play" Titel ist. Es ist ein guter, schöner Plattformer mit Metroidvania Einflüssen, den man als Genrefan durchaus mal spielen kann.

8/10